Dienstag, 18. Dezember 2007
Kunst und Sozialpädagogik
Ergebnisse, Folgerungen

Schaut man sich, exemplarisch für andere, das Werk von Alberto Giacometti aus der Position einer Sozialarbeiterin, eines Sozialarbeiters und mit Blick auf die Praxis von Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Soziokulturelle Animation, Sozialbegleitung usw. an, so ergeben sich einige (vorläufige) Ergebnisse, die Folgerungen für eine Weiterarbeit zum Thema «Kunst und Soziale Arbeit» zulassen. – Siehe dazu auch: Katharina Gerber-Eggimann: Soziale Arbeit als Kunst?, SozialAktuell, 3/2000. Es sind dies folgende Stichworte:

* Kunst handelt vom Menschen und damit immer auch von der Sozialen Arbeit.
* Bilder sprechen unmittelbar an und beeinflussen das Verhalten der Gesellschaft.
* Kunst erzeugt Bilder, die mehrdeutig, Wissenschaft Daten, die eindeutig sind.
* In der Kunst kann man «probehandelnd» Situationen des Lebens vorweg nehmen.
* Kunst kann das lineare Denken durch ein anderes ergänzen.
* Kunst funktioniert vornehmlich assoziativ, emotional, zyklisch, lateral, rechts hemisphärisch.
* Die Sozialen Arbeit gewinnt durch eine Vernetzung mit der Kunst Tiefe.
* Soziale Arbeit ist vermehrt auch im Bezug zur Kultur zu sehen.
* Künstler erbringen andere Kenntnisse als Wissenschaftler über die Soziale Arbeit.
* Innovationen auch über die Soziale Arbeit gewinnen wir vor allem in der Kunst.
* Das «Paradigma der Kunst» ergänzt das «Paradigma der Wissenschaft».
* Mit dem Ernstnehmen der Kunst für die Soziale Arbeit stehen wir erst am Anfang.


Hanspeter Stalder
http://www.hanspeter.stalder.ch

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Kunst mit Demenzerkrankten...
hand1 Willkommen!



Artecura "Projekt mit Portraits" zeigt Ihnen Experimentelle Kunst als Aussageform im Kontext problematischer sozialer Themen, hier mit alten und demenziell erkrankten Menschen. mehr



zu den Bildern


zu den Zeichnungen


Artecura "on tour"

hand2 Artecura in Theorie und Praxis

Ausstellung



Die kunsttherapeutischen Projekte finden als Kunstevents an Seniorenheimen statt. Erfahren Sie mehr auf dieser und den nächsten Seiten!

sprich


hand4 Wir kommen zu Ihnen!



Artecura - Projekte können in ganz Deutschland stattfinden. Hier sehen Sie in den vorgesehenen Links Auszüge aus Presse und Publikationen. mehr



Galerie

hand5 Kontakt

zur Person



Für individuelle Anfragen sind wir jederzeit per email erreichbar.

Impressum

Claudia Büeler







Der künstlerische Diaolg als kreativer Zugang zu Menschen, die an Demenz erkrankt sind

Ausstellung
Mit den künstlerischen Aktionen an sozialen Einrichtungen in ganz Deutschland, insbesondere mit „Artecura Projekt mit Portraits“, sucht C. Bueler im Sinne der experimentellen Kunst in außergewöhnlichen gesellschaftlichen Gruppen (z.B. demente Menschen) ein Medium für ihre künstlerische Aussageform. Gestaltungsprozess und schöpferisches Resultat sind im dialogischen Kontext zu verstehen. Im Brennpunkt steht die Kommunikation von und mit dementiell erkrankten Menschen. Die Aktion gibt wertvolle Hinweise zur Aufklärung über und Umgang mit dem Krankheitsbild und trägt durch ihre vielseitige Anschaulichkeit in Wort und Bild zur Verständigung mit den kranken Menschen bei. top




Die Aussagekraft des individuellen Bildes sagt uns etwas über die Wahrnehmungs- und Umsetzungsfähigkeit, über Assoziationen und Emotionen der malenden Person. Während des Prozesses kommt es häufig zu Biografie- und Familienarbeit.

Zusammen ergeben die Bilder ein unverwechselbares soziales Gesamtbild. Vor dem Hintergrund Kunsttherapie haben sie das Potential, Einblicke in die Verständnisfähigkeit der malenden alten und kranken Menschen zu gewähren.
Biografiearbeit Familienarbeit



In fast jeder Einrichtung ist das "Projekt mit Portraits" praktizierbar!

Dialog

"Artecura Projekt mit Portraits" ist ein Kunstprojekt in zwei Arbeitswochen (Zeichnen und "offenes Atelier") mit anschließendem öffentlichkeitswirksamem Event. Termine können flexibel gestaltet werden.

Infoabende, Vorträge und Teambesprechungen über den künstlerisch-kreativen und fachlichen Hintergrund können individuell gebucht werden. Gerne informieren wir Sie auf Anfrage über die organisatorischen Einzelheiten unserer Projekte. top

Interaktive Präsentation

Die Kunstevents zeichnen sich durch interaktive Präsentationen und fachlich fundierte Kurzvorträge aus, zu denen Mitmenschen der Bewohner und Öffentlichkeit herzlich eingeladen sind.

Das Magazin "Artecura-Lesezeit" veranschaulicht Hintergründe des künstlerisch-kreativen Projekts. Es wird für jede Präsentation individuell geschrieben und beinhaltet sachliche Texte sowie Anekdoten, Gedichte oder Zitate und Beiträge vonInteressierten. Aktuelle Beispiele finden Sie auf dieser webpage durch Anklicken des Links „Artecura-Lesezeit“ . top


























http://www.artecura.de/Startseiten/projektbeschreibung.html

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Wissenswertes über Kunsttherapie
Der Begriff "Kunsttherapie" wurde aus dem engl. „art therapy“ übertragen. Er hat sich als feststehender Begriff in Europa etabliert.

Die Kunsttherapie öffnete ein neues Berufsfeld für Künstler. Im Mittelpunkt der Therapie steht die bildnerisch-künstlerische Auseinandersetzung mit dem ästhetischen Objekt in einer triadischen Übertragunsgbeziehung: ästehtisches Objekt - KlientIn - TherapeutIn. Die Bearbeitung des ästhetischen Objekts kann auch auf Grundlage der Psychoanalyse, der Humanistischen Psychologie, der Verhaltenstherapie oder der Systemischen Therapie erfolgen.

In der Regel sind Kunsttherapeuten aber psychodynamisch orientiert. Sie sehen im Bild – analog zum Traum – einen Weg zum Unbewussten. Das Übertragungsgeschehen und Gegenübertragungen werden berücksichtigt.

Weniger moderne Konzepte der Psychoanalyse, wie die Dominanz sexueller Strebungen oder der Kastrationskomplex (Ödipuskomplex), werden dagegen kaum aufgenommen. Daher ist die kunsttherapeutische Praxis oft eine reduzierte Populärform der Psychoanalyse.

Kunsttherapeuten sollten Kenntnisse über Farbsymbolik und kulturelle Bildmetaphern und Konventionen haben.

Die Kunsttherapie wird nach der Herkunft von Karl-Heinz Menzen in den Grundlagen der Kunsttherapie folgend differenziert:

* kunstpsychologischer Ansatz
* kunstpädagogischer Ansatz
* ergotherapeutischer Ansatz in der Psychiatrie
* heilpädagogisch-rehabilitativer Ansatz
* kreativ- und gestaltungstherapeutischer Ansatz
* tiefenpsychologischer Ansatz

Der kunstpsychologische Ansatz:
die Kunstpsychologie beschäftig sich mit produktiven, reproduktiven und rezeptiven Äußerungen der Kunst, so sie emotionale, affektive oder andere sinnliche Wahrnehmungen verursachen.

Der kunstpädagogische Ansatz :
der Kunsttherapie findet seine frühen theoretischen Anfänge bereits bei Friedrich Schiller, der für eine ästhetische und damit auch moralische Erziehung des Menschen eintritt. Später wird diese ästhetische Erziehung in großen Einrichtungen institutionalisiert. Kunstpädagogik und Zeichnen wird zum Erziehungsmittel.

Der ergotherapeutische Ansatz in der Psychiatrie:
Es spielen Dynamik und Auseinandersetzung während des Arbeitsprozesses mit dem Werkstück eine wichtige Rolle. Weiterhin wird weniger gewertet und dem Menschen/psychisch Kranken, der Raum gegeben, sich auszutauschen und nur soviel Preiszugeben wie er es möchte oder für richtig hält.

Die ersten Ansätze der Kunsttherapie stammen bereits aus der frühen heilpädagogischen Arbeit von Jan-Daniel Georgens und Heinrich Marianus Deinhardt an der 1854 gegründeten Heilpflege- und Erziehungsanstalt Levana in Baden bei Wien.

Eine psychoanalytisch orientierte „Theatertherapie“, das Psychodrama, hat Jacob Levy Moreno als gruppentherapie bereits am beginn des 20 Jh. entwickelt.Carl Gustav Jung gilt als einer der Gründerväter der Maltherapie. Er glaubte, der Traum sei energetisch zu schwach und komme nur entstellt in das Bewusstsein. Der Therapeut solle sich stattdessen als Grundlage seiner Deutung eher auf spontane Gesten, auf spontanen Tanz oder andere Gestaltungen des Klienten stützen, in denen das Unbewusste klarer zum Ausdruck kommt (in: „Die transzendente Funktion“). Heute steht hier der psychodynamische Ansatz im Vordergrund, der die Deutung der Übertragungs-Gegenübertragungsbeziehung auf die Trias KlientIn-TherapeutIn-Ästhetisches Obejekt bezieht.

Daneben steht die Anthroposophische Kunsttherapie. Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Zusammenarbeit mit Rudolf Steiner der Anthroposophischen Medizin, der Heilpädagogik und der Sozialtherapie entwickelt.

Die Kunsttherapie wurden von Edith Kramer mit ihrem Buch "Kunst als Therapie mit Kindern in Europa" bekannt gemacht.

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